Das Experiment
Wie in meinem letzten Blogeintrag angekündigt, habe ich die vergangene Woche einem Experiment gewidmet. Ich muss gestehen, dass es gar nicht so einfach war. Mein Vorsatz, allen mit Freundlichkeit zu begegnen, lies sich gut umsetzen, da ich von Natur aus ein sehr freundlicher Mensch bin. Dies aber ganz bewusst im Sinne des Experiments durchzuführen und dabei mein Gegenüber zu beobachten, war schon sehr interessant. Es gab wirklich nur ganz wenige Ausnahmen, die einem Lächeln und einem freundlichen "guten Tag" mit einem Grummeln oder einem verwirrten Blick geantwortet haben. Bei den meisten hat sich der Gesichtsausdruck sehr schnell in ein erfreutes Lächeln gewandelt - Mission gelungen :-)
Schwieriger war es für mich, mein Gegenüber nicht zu beurteilen. Geht es Euch/Ihnen nicht auch so? Wie schnell stecken wir jemanden in eine Schublade. Einfach nur wegen der äußeren Erscheinung, oder wegen des Auftretens. Dieses Muster der Katalogisierung ist nicht so einfach auszuschalten. Leider verstellt uns diese erste Meinung oftmals den Blick für das Wesentliche. Denn eine einmal gefällte Einordung, lässt sich schwer wieder zurücknehmen. Dann muss sich unser Gegenüber ganz schön ins Zeug legen, um uns von seinem "Gut-sein" überzeugen zu können. Man verfällt sehr schnell in althergebrachte Muster. Wenn man aber mehr Achtsamkeit in eine Begegnung investiert, kann man auch "zwischen den Zeilen" lesen. Keine leichte Aufgabe, aber eine lohnenswerte Herausforderung!
Irgendwie hatte ich gehofft, dass sich jemand meinem Experiment anschließt und davon berichten mag, wie es ihr/ihm dabei ergangen ist. Vielleicht fühlt sich ja jetzt jemand angesprochen. Mir hat es Spaß gemacht. Und mal ehrlich, freundlich zu sein tut wirklich nicht weh und möglicherweise schenkt man damit jemandem ein bisschen Sonnenschein an einem sehr trüben Tag.
Ich wünsche allen ein schönes und freundliches Wochenende.